Psychotherapie-Jugendliche

Schwerpunkte

Schwerpunkte meines therapeutischen Arbeitens liegen neben aller gängigen psychischen Erkrankungen bei:

  • Ängsten aller Art
  • Depressionen
  • AD(H)S
  • Patienten mit geistigen Behinderungen und bestehenden Verhaltensproblemen
  • Beratung und Unterstützung von LQBTQIA+-Patienten bei Themen wie z.B. dem Outing, Sexualität, Identitätsfindung

Ein zentrales Vorgehen bei allen Problemen und mir ein zentrales Anliegen, ist die Aufklärung über die vorliegende Störung und deren Bedingungen. Also, dass wir gemeinsam mit allen Beteiligten herausfinden, worin die Ursachen sowie die aufrechterhaltenden Faktoren der Probleme liegen. Hierzu zählt auch eine tiefgreifende diagnostische Untersuchung, um genau festzustellen, um welche Probleme es sich handelt. Meist haben Kinder und Jugendliche mehrere Probleme gleichzeitig z.B. Schulische Probleme aufgrund der Konzentrationsschwierigkeiten des ADHS und aus dem andauernden Misserfolg resultierend, eine gedrückte Stimmung, die die Kriterien einer leichten depressiven Episode erfüllt.

Dementsprechend ist es sehr wichtig über die Symptome und über die Erkrankungen aufgeklärt zu sein. Erst dann kann man die Probleme anhand der Symptome und Bedingungen als solche identifizieren und diese schlussendlich auch bearbeiten. Hierzu ist die Mitarbeit von jedem verlangt und notwendig. Insbesondere Sie als Eltern, als die Expertinnen und Experten Ihrer Kinder und Jugendlichen, sind hierbei wertvolle Partner und sollen in Ihrer Elternrolle und im Umgang mit Ihrem Kind gestärkt werden. Auch Ihren Kindern und Jugendlichen sollen die nötigen Methoden vermittelt werden, Probleme positiv und konstruktiv zu bewältigen.

Was wird bei Ängsten getan?

Die Angst ist eine der ältesten Emotionen, denn sie hat unser Überleben gesichert. So kann es kein Ziel sein, alle Angst zu verlieren, denn wir brauchen sie als gutes Warnsignal. Manchmal nimmt die Angst aber überhand und kann hinderlich und sehr belastend sein. Eine natürliche Reaktion auf Angst ist die Vermeidung. Es wird das vermieden, was Angst bereitet z.B.: Da das Kind sich in der Dunkelheit des eigenen Zimmers fürchtet, lieber im Bett der Eltern in “Sicherheit“ zu schlafen.

In der Psychotherapie bei Ängsten wird durch mich zumeist die Methode der gestuften Reizkonfrontation eingesetzt. Es geht darum, sich seinen Ängsten behutsam zu stellen und diese zu verstehen. Dies wird mittels der Konfrontation mit den angstauslösenden Reizen oder Situationen erreicht. Wichtig hierbei ist, dass erfahren werden soll, dass die Ängste gar nicht so mächtig sind wie befürchtet und nach einer Weile von selbst weniger werden, da der Angstinhalt mittels Habituation (Gewöhnung) seine vermeintliche Gefahr immer mehr verliert. Alle Beteiligten sollen darin unterstützt werden angstfreies Verhalten einzuüben und sich problematischen Dingen und Situationen für ein angstfreieres Leben zu stellen.

Depression und was nun?

Auch Kinder und Jugendliche können Depressionen entwickeln. Meist kommt die Depression bei Kindern und Jugendlichen zusätzlich mit Ängsten, einem AD(H)S oder weiteren Problemen und ist nicht immer gleich offensichtlich.

Depressive Symptome können sich erheblich von denen der Erwachsenen unterscheiden. So zeigen Kinder u.a. vermehrtes Weinen, Gereiztheit, Überanhänglichkeit, Spielunlust, gestörtes Essverhalten oder auch Schlafstörungen. Auch Ängste, wie Leistungsängste oder Zukunftsängste, sowie Konzentrationsschwierigkeiten, Selbstzweifel oder Suizidgedanken können auf eine bestehende Depression hindeuten. Wichtig ist, dass das soziale Umfeld in die Behandlung miteingeschlossen wird. Also zusammen nach den Ursachen und den Bedingungen zu schauen, die die Probleme entstehen haben lassen und am Leben erhalten. Des Weiteren sollen alle Beteiligten über die Erkrankung Depression aufgeklärt werden und in der Interaktion zum Kind oder Jugendlichen unterstützt werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen in ihrem Selbstwert und in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. Dazu werden auch Denkmuster analysiert und auf ihren Nutzen für das Wohlbefinden bewertet.

In manchen Fällen kann es zudem sinnvoll sein, eine medikamentöse Behandlung unterstützend in Anspruch zu nehmen. Auch andere Hilfen wie z.B. Familienberatungen oder Familientherapie können helfen, die Depression des Kindes oder Jugendlichen nachhaltig in den Griff zu bekommen. Gemeinsam klären wir was Sie als Familie und jeder einzelne benötigt und sinnvoll erscheint, sodass vorhandene Probleme bewältigt werden können.

Hat mein Kind ADHS? Wie wird mein Kind in der Psychotherapie unterstützt?

Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit oder ohne Hyperaktivität gehört zu einer der häufigsten Störungen des Kindes und Jugendalters. Betroffene haben Probleme sich zu Konzentrieren, zeigen impulsives Verhalten und können zusätzlich auch hyperaktiv sein. Die Entscheidung für oder gegen eine Therapie hängt von der Ausprägung sowie der daraus resultierenden Begleitprobleme. Die Probleme müssen für eine Diagnosevergabe schon vor dem 7. Lebensjahr bestanden haben. Ein AD(H)S kann nicht vollkommen verschwinden, jedoch geht es um einen bewussteren Umgang für alle Beteiligten damit und Methoden zu erlernen, welche das Leben mit dieser Symptomatik erleichtern. Oft haben Kinder und Jugendliche mit AD(H)S massive Probleme in der Schule oder Zuhause. Sie fallen im Unterricht oft durch ihre Unruhe negativ auf und zeigen aufgrund der schlechten Konzentrationsfähigkeit auch oft schlechte Schulleistungen. In der Psychotherapie geht es um das Erlernen neuer Methoden und Strategien, die die Konzentrationsfähigkeit fördern, den Kindern in der Aufgabenplanung und Organisation helfen sollen sowie zu lernen, mit impulsiven Verhalten umzugehen.

Die Eltern sollen in der Psychotherapie über die Bedingungen und Symptome von AD(H)S aufgeklärt werden und in der Fähigkeit unterstützt werden, den Kindern zu helfen sich selbst besser zu strukturieren und mit aufkommenden Impulsen umzugehen. Wichtig für Kinder und Jugendliche ist eine feste Struktur als Grundgerüst, also klare Regeln und Grenzen.

In einer psychotherapeutischen Behandlung eines stärker ausgeprägten AD(H)S ist ein multimethodales Vorgehen und eine Vorstellung in einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis zumeist unabdinglich. Oft erst mit Gabe eines Medikaments kann das Kind den Zugang finden, Methoden umzusetzen und anzunehmen. Ziel ist es langfristig Skills zu lernen, mit deren Hilfe die Konzentrationsfähigkeit und aufkommende Impulsivität besser gesteuert werden können und ein Medikament in der Dosis verringert oder evtl. ganz abgesetzt werden kann. Gemeinsam werden wir klären, welche Hilfen sie benötigen und einleiten müssen.

Kann mein Kind in Psychotherapie, trotz einer bestehenden geistigen Behinderung?

Menschen mit geistigen Behinderungen haben oft einen schwierigeren Zugang zur Psychotherapie. Mir ist es daher ein Anliegen auch Therapieplätze für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung anzubieten. Auch Menschen mit geistigen Behinderungen können zusätzlich psychische Probleme und die Notwendigkeit für eine psychotherapeutische Behandlung entwickeln. Da sich die individuellen Entwicklungsstände erheblich unterscheiden, ist es wichtig die Methoden entsprechend individuell anzupassen. Hierbei ist die Mitwirkung von Eltern, Bezugspersonen, Pflegern, Lehrern etc. meist ein unabdinglicher Teil der Behandlung, denn Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen benötigen oft eine intensivere Unterstützung.

Bekomme ich Unterstützung und Beratung z.B beim Outing?

LQBTQIA+ -Kinder und Jugendliche haben mit vielen Herausforderungen in unserer zu großen Teilen heteronormativ strukturierten Welt zu kämpfen – ob Probleme und Unsicherheiten Rund um das Thema Outing, die Angst abgelehnt oder ausgegrenzt zu werden, die Unsicherheit über die eigene Sexualität und Geschlechtsidentität, Unsicherheiten in Partnerschaften und der Liebe, oder selbst bereits erlebte Übergriffe und Ausgrenzungen. Vor allem das Outing kann große Ängste und Unsicherheiten auslösen. Werden meine Eltern mich akzeptieren? Werden meine Freunde sich von mir abwenden? Kann ich mich selbst so akzeptieren?

Bei mir finden Kinder, Jugendliche sowie deren Eltern und Bezugspersonen Rat und Unterstützung. Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr können zudem eigenständig entscheiden in Psychotherapie auch ohne das Einverständnis der Eltern zu gehen. Hier gilt dann auch die Schweigepflicht gegenüber den Eltern – natürlich auch über die Inhalte der einzelnen Sitzungen.