Therapie-Kinder

Was ist die Verhaltenstherapie?

Die Verhaltenstherapie ist eine psychotherapeutische Methode, bei der davon ausgegangen wird, dass jedes Problem in komplexen Abläufen erlernt wurde und sich durch ein konkretes Problemverhalten schlussendlich ausdrückt. Ziel ist es gemeinsam allen Beteiligten die nötigen Mittel an die Hand zu geben, um schlussendlich selbst Lösungen für die Probleme zu entwickeln und umzusetzen.

Ist die Verhaltenstherapie die richtige Methode für uns? Wie werde ich in die Therapiesitzungen einbezogen?

Diese Methode der Verhaltenstherapie zeigt große Wirknachweise bei fast allen psychischen Erkrankungen. Es ist wichtig gemeinsam die Ursache der Probleme zu verstehen, zu wissen wie diese aufrechterhalten werden konnten und dann gezielt passende Methoden einzusetzen. Hierbei ist es notwendig sich selbst und alltägliche Abläufe kritisch zu reflektieren, um Veränderungen einleiten zu können.

Sie als Eltern sind die Expertinnen und Experten Ihrer Kinder und können zuhause und Vorort reagieren, wenn sie die Probleme zeigen. Wenn wir als Erwachsene als gutes Vorbild voranschreiten und uns gemeinsam ändern, werden auch die Kinder und Jugendlichen diesen Weg mit uns gehen. Veränderung kann Ungewissheit und Angst mit sich bringen, aber gemeinsam können wir alle Sorgen und Wünsche diesbezüglich klären. Ihre Mitarbeit ist gewünscht und wird benötigt, um gemeinsam die Probleme zu verändern und an einem Strang zu ziehen. In den allermeisten Fällen findet in der laufenden Psychotherapie Ihres Kindes und Jugendlichen ein Mal im Monat ein Elterntermin statt sowie feste wöchentliche Termine für Ihre Kinder und Jugendlichen. Dies wird immer wieder bedarfsgerecht individuell angepasst, so kann z.B. zu Beginn einer Therapie der Bedarf höher sein als zum Ende oder abhängig von dem vorliegenden Problem, der Motivation und dem Alter der Patientinnen und Patienten sein.

Wie vertraulich ist eine Psychotherapie?

Als Psychotherapeut habe eine psychotherapeutische Schweigepflicht gegenüber meinen Patientinnen, Patienten und deren Bezugspersonen. Alles was in den Sitzungen besprochen und erarbeitet wird ist vertraulich. Niemand erfährt etwas von der Psychotherapie und deren Inhalte, außer es wird ausdrücklich die Erlaubnis gegeben. Somit dürfen keinerlei persönliche Informationen an Dritte weitergegeben werden. Zuwiderhandlungen stehen gem. §203 StGB sogar unter Strafe.

Wie wirkt die Psychotherapie? Gibt es Nebenwirkungen?

Damit eine Psychotherapie gelingen kann, benötigt es mehrere Dinge. Am Wichtigsten sind unsere vertrauensvolle Arbeitsbeziehung, ein Problembewusstsein, ein Veränderungswille und schlussendlich auch eine Therapiemotivation. Hierbei ist auch oft die Mitarbeit von Schulkräften und anderen Beteiligten in der Umwelt des Kindes von Nöten, wenn sich dort das Problemverhalten zeigt.

Sie selbst können durch ihre Mitarbeit den Veränderungsprozess steuern und beeinflussen. Dies bedeutet oft auch eine große Anstrengung für alle Beteiligten, da vielleicht der Alltag anders organisiert, oder zusätzlich Zeit für die Umsetzung von Therapieempfehlungen geschaffen werden muss. Aber schlussendlich lohnt sich diese Arbeit, denn es geht um ein langfristig, entspannteres und glücklicheres Miteinander, dass durch diese intensive Zeit gewachsen ist und gestärkt wurde.

Probleme zu bearbeiten und neues Verhalten einzuüben und umzusetzen benötigt immer eine gewisse Zeit, sodass eine Psychotherapie von der ersten bis letzten Sitzung auch in manchen Fällen länger als ein Jahr dauern kann. Ziel ist es, dass Sie sowie Ihr Kind selbst Lösungen für kommende Probleme finden können und dass wir uns die dafür nötige Zeit und auch Geduld nehmen. Neue Routinen benötigen eine Zeit. Psychotherapie muss als Prozess verstanden werden. Viele Dinge und auch Beziehungen können oder werden sich langfristig durch eine Psychotherapie ändern, aber Veränderung bedeutet auch immer eine Chance zum Besseren, kann aber auch als Nebenwirkung verstanden werden.